1 Gesamtprojekt

Korridor Mittelrhein: Zielnetz 2

1.1 Übersicht

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Abb. 1: Lage der Maßnahme

1.2 Grunddaten

Projektnummer2-004-V04
MaßnahmetitelKorridor Mittelrhein: Zielnetz 2
TeilmaßnahmenNeubau Menden - Abzw. Hainau - Wiesbaden-Schierstein und Braubach - Abzw. Hainau
MaßnahmenbeschreibungNeubau Menden - Abzw. Hainau - Wiesbaden-Schierstein und Braubach - Abzw. Hainau, Vmax = 120 km/h
Länge131,00 km

DringlichkeitseinstufungKein Bedarf (KB)

Kostenbestandteile (netto ohne Mehrwertsteuer)[Mio. €]
Ausbau-/Neubaukosten
(Baukosten ohne Ersatzanteile, ohne Planungskosten)
7.957,3
Erhaltungs- bzw. Ersatzkosten496,9
Gesamte Planungskosten für Aus-/Neubau1.432,3
Noch zu tätigende Planungskosten für Aus-/Neubau1.432,3
Gesamte Haushaltsrelevante Projektkosten BVWP
(Gesamtprojektkosten, ggf. mit Ersatzanteilen, inkl. der gesamten Planungskosten)
9.886,5
Haushaltsrelevante Projektkosten BVWP
(Gesamtprojektkosten, ggf. mit Ersatzanteilen, inkl. noch zu tätigende Planungskosten)
9.886,5
Bewertungsrelevante Ausbau-/Neubaukosten
(Aus- und Neubaukosten, inkl. noch zu tätigender Planungskosten für Aus-/Neubau)
9.389,6
Bewertungsrelevante Ausbau-/Neubaukosten, Preisstand 20121)
(Aus- und Neubaukosten, inkl. noch zu tätigender Planungskosten für Aus-/Neubau)
8.926,6

1) Für die gesamtwirtschaftliche Bewertung wird bei allen Verkehrsträgern der Preisstand 2012 gewählt.

BewertungsergebnisseProjektbewertung
Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) (Modul A)0,1
Umweltbetroffenheit (Modul B)-
Raumordnerische Bedeutung (Modul C)-
Engpassbeseitigung / starke Engpassminderungnein
Fahrzeitverkürzungen [in Minuten]0

Begründung der Dringlichkeitseinstufung

zu niedriges NKV, Wirtschaftlichkeit ist nicht gegeben

Projektbegründung/Notwendigkeit des Projektes

Zur Entlastung der Bewohner im stark vom Güterverkehr befahrenen Mittelrheintal von Lärm und Erschütterungen wird zusätzlich zu den Maßnahmen des Zielnetzes I (2-004-V03) der Bau einer 2-gleisigen Güter-Neubaustrecke zwischen Sankt Augustin-Menden und Wiesbaden-Schierstein geprüft. Diese verbindet die wirtschaftskräftigen Räume Köln und Rhein/Ruhr mit den Räumen Rhein/Main und Rhein/Neckar und stärkt durch eine Verkürzung des Laufwegs die Verkehrsverlagerung auf die Schiene entlang des Korridors Rotterdam - Genua. Im Raum Koblenz erfolgt dabei über eine 2-gleisige Verbindungsspange Braubach - Hainau eine Verknüpfung mit dem Bestandsnetz. Die Maßnahmen des Zielnetzes I im Korridor Mittelrhein (2-004-V03) werden für die Bewertung im Bezugsfall unterstellt.

1.3 Lage der Trasse und betroffene Kreise

Länderübergreifendes Projektja
Betroffene BundesländerHE, NW, RP
Betroffene Kreise / kreisfreie StädteRhein-Sieg-Kreis; Wiesbaden, Landeshauptstadt; Rheingau-Taunus-Kreis; Koblenz, Stadt; Mayen-Koblenz, Kreis; Neuwied, Kreis; Rhein-Lahn-Kreis
Betroffene Wahlkreise (des Bundes)Rhein-Sieg-Kreis II (098); Rheingau-Taunus - Limburg (178); Wiesbaden (179); Neuwied (198); Koblenz (200); Montabaur (205)

1.4 Alternativenprüfung

Die Variante 2-004-V04 wurde ergänzend zum Zielnetz 1 im Korridor Mittelrhein (2-004-V03) untersucht.

1.5 Verkehrsbelastungen im Bezugs- und Planfall

GV
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Verkehrsbelastung in SGV-Zügen/Tag – Bezugsfall Zielnetz
Abb. 2: Verkehrsbelastungen des SGV im Bezugsfall 2030 (Züge/Tag)

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Verkehrsbelastung in SGV-Zügen/Tag – Planfall 2-004-V04
Abb. 3: Verkehrsbelastungen des SGV im Planfall 2030 (Züge/Tag)

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Differenzbelastung in SGV-Zügen/Tag zwischen Planfall 2-004-V04 und Bezugsfall Zielnetz
Abb. 4: Differenz-Belastungen des SGV zwischen dem Planfall und dem Bezugsfall 2030 (Züge/Tag)

Engpassauflösung im Maßnahmenbereich

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Auslastung - Bezugsfall Zielnetz
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Auslastung - Planfall 2-004-V04
Abb. 5: Engpassbeseitigung – Durchschnittliche Streckenauslastung im Bezugs- und Planfall im Maßnahmenbereich in %

Verminderung der Überlastung im Schienennetz

Anzahl Kilometer Schiene mit einer Überlastung
(Auslastung > 110%) im deutschen Schienennetz
Bezugsfall 2030Planfall 2030
ZeitscheibeKilometer Schienenstrecke
(Anteil am Gesamtnetz)
Kilometer Schienenstrecke
(Anteil am Gesamtnetz)
06-09 Uhr2.538 km (6,4%)2.490 km (6,3%)
09-16 Uhr1.304 km (3,3%)1.298 km (3,3%)
16-19 Uhr1.805 km (4,5%)1.821 km (4,6%)
19-22 Uhr1.467 km (3,7%)1.466 km (3,7%)
22-06 Uhr340 km (0,9%)317 km (0,8%)
Gesamter Tag318 km (0,8%)325 km (0,8%)

Verminderung von außerplanmäßigen Wartezeiten im deutschen Schienennetz

Entwicklung von außerplanmäßigen Wartezeiten (vergleichbar mit Stauwartezeiten) im deutschen Netz
Bezugsfall 2030104.760 Zug-h/a
Planfall 2030103.926 Zug-h/a
Änderung-834 Zug-h/a (-0,8% des Bezugsfalls)

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es durch Realisierung des Projektes im Planfall zu höheren Kapazitäten und damit zu Mehrverkehr kommt (z.B. durch Verkehrsverlagerungen auf die Schiene). Die Pünktlichkeit würde ohne diesen Mehrverkehr stärker steigen.


Veränderung der Zuverlässigkeit
Pünktlichkeit aller Güterzüge im Bezugsfall95%
Veränderung der Pünktlichkeit aller Güterzüge (Planfall-Bezugsfall)0,00%-Punkte
Veränderung der absoluten Anzahl pünktlicher Güterzüge (Planfall - Bezugsfall)861Züge/a
Veränderung des Verspätungsumfanges aller verspäteteten Züge (Planfall - Bezugsfall)-16Zug-h/a
Veränderung der Anzahl von Verkehrslärm betroffenen Einwohner
Neubelastung oder stärker betroffen2) s. 1.10Einwohner
Entlastung2) s. 1.10Einwohner

Ausgewählte Fahrzeitverkürzung im Maßnahmenbereich

-

1.6 Zentrale verkehrliche / physikalische Wirkungen

Auswirkungen des Projektes auf den Güterverkehr
Aufkommensänderungen, davon aus
Verlagerungen vom Lkw auf den Schienengüterverkehr576Tsd. t/a
Verlagerungen vom Binnenschiff auf den Schienengüterverkehr371Tsd. t/a
Veränderung der Lkw-Betriebsleistungen (Planfall - Bezugsfall)-21.438Tsd. Lkw-km/a
Veränderung der Lkw-Fahrten (Planfall - Bezugsfall)-35Lkw-Fahrten/a
Veränderung der Betriebsleistungen des Schienengüterverkehrs (Planfall - Bezugsfall)-1.372Tsd. Zug-km/a
Veränderung der Zugeinsatzzeiten des Schienengüterverkehrs (Planfall - Bezugsfall)-22Tsd. Zug-h/a
Veränderung der Transportleistungen des Schienengüterverkehrs, davon aus
Verlagerungen vom Lkw auf den Schienengüterverkehr455.407Tsd. tkm/a
Verlagerungen vom Binnenschiff auf den Schienengüterverkehr221.100Tsd. tkm/a
Veränderung der Transportzeiten der Ladung (Planfall - Bezugsfall), davon aus
verbleibendem Verkehr-37.248Tsd. t-h/a
Verlagerungen vom Lkw auf den Schienengüterverkehr2.310Tsd. t-h/a
Verlagerungen vom Binnenschiff auf den Schienengüterverkehr-23.863Tsd. t-h/a

Veränderung der Abgasemissionen (Summe Personen- und Güterverkehr über alle Verkehrsmittel, Planfall - Bezugsfall)
Stickoxid (NOx)-19t/a
Kohlenmonoxid (CO)-26t/a
Kohlendioxid (CO2)-14.163t/a
Kohlenwasserstoff (HC)-21t/a
Feinstaub (PM)-1t/a
Schwefeldioxid (SO2)-7t/a

1.7 Nutzen-Kosten-Analyse (Modul A)

Nutzen

Nutzenkomponenten des GüterverkehrsJährliche
Nutzen
[T€/Jahr]
Barwert
der Nutzen
[Mio. Euro]
Veränderung der BetriebskostenNB
Lkw21.194503,2
Schienengüterverkehr7.184170,6
Binnenschiff6.467153,6
Veränderung der AbgasbelastungenNA
Lkw2.42357,5
Schienengüterverkehr1.73341,2
Binnenschiff95722,7
Veränderung der VerkehrssicherheitNS
Lkw72917,3
Schienengüterverkehr61914,7
Binnenschiff421,0
Veränderung der Transportzeit der LadungNTZ
aus verbleibendem Verkehr7.338174,2
aus Verlagerungen vom Lkw auf den Schienengüterverkehr-1.638-38,9
aus Verlagerungen vom Binnenschiff auf den Schienengüterverkehr1.42733,9
Veränderung der impliziten NutzenNI
aus Verlagerungen vom Lkw auf den Schienengüterverkehr-14.660-348,1
aus Verlagerungen vom Binnenschiff auf den Schienengüterverkehr-3.724-88,4
Veränderung der ZuverlässigkeitNZ
aus verbleibendem Verkehr3307,8
Summe Nutzen Güterverkehr30.422722,3

Sonstige NutzenkomponentenJährliche
Nutzen
[T€/Jahr]
Barwert
der Nutzen
[Mio. Euro]
Veränderung der Instandhaltungs- und Betriebskosten der VerkehrswegeNW-10.325-245,2
Veränderung der Lebenszyklusemissionen von Treibhausgasen der InfrastrukturNL-2.583-61,3
Veränderung der GeräuschbelastungenNG
innerorts2) s. 1.102) s. 1.10
außerorts2) s. 1.102) s. 1.10
 
Summe Nutzen Personenverkehr00,0
Summe Nutzen Güterverkehr 30.422722,3
Summe Nutzen17.514415,8

Kosten

Bewertungsrelevante KostenKosten
[Mio. €]
Barwert
der Kosten
[Mio. €]
Noch offene Planungskosten für Aus- und Neubau1.361,7-
Aus- und Neubaukosten7.564,9-
Summe bewertungsrelevante Investitionskosten8.926,66.882,9

Nutzen-Kosten-Verhältnis

Barwert der Nutzen415,8 Mio. €
Barwert der bewertungsrelevanten Investitionskosten6.882,9 Mio. €
Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV)0,1

Grundlagen der Barwertermittlung
Dauer der noch ausstehenden Planungen7 Jahre
Dauer der Bauphase21 Jahre
Dauer der Betriebsphase (mittlere über alle Anlagenteile gewichtete Nutzungsdauer)60 Jahre

1.8 Umwelt- und Naturschutzfachliche Beurteilung (Modul B)

Ergebnisübersicht

Umweltbeitrag Teil 1: Nutzensumme Umwelt [Mio. Euro Barwert]60,10

Beschreibung und Bewertung der voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen

Umweltbeitrag Teil 1
(monetarisierte Umweltkriterien, übernommen aus der Nutzen-Kosten-Analyse)

Beschreibung Bewertung
Nr. Kriterium Differenz Planfall-Bezugsfall Nutzen [Tsd. €/a]Barwert
[Mio. €]
1.1Veränderung der Anzahl von Verkehrslärm betroffenen Einwohner--2) s. 1.100,000
Neubelastung oder stärker betroffen2) s. 1.10Einw.--
Entlastung2) s. 1.10Einw.--
1.2Veränderung der Geräuschbelastung außerorts (fiktive außerörtliche Lärmschutzwand)2) s. 1.10qm2) s. 1.100,000
1.3Kohlendioxid-Emissionen (CO2) (bestehend aus CO2 aus Betrieb und CO2-Äquivalenten aus Lebenszyklusemissionen)-14.163t/a2.02948,200
1.4Luftschadstoff-Emissionen
Stickoxid-Emissionen (NOX)-19t/a2886,800
Kohlenmonoxid-Emissionen (CO)-26t/a20,000
Kohlenwasserstoff-Emissionen (HC)-21t/a340,800
Feinstaub-Emissionen-1t/a791,900
Schwefeldioxid-Emissionen (SO2)-7t/a972,300
Nutzensumme Umwelt60,10

1.9 Raumordnerische Beurteilung (Modul C)

Eine raumordnerische Analyse wurde nicht durchgeführt.

1.10 Ergänzende Betrachtungen

Das Vorhaben erlangt erst nach deutlicher Steigerung der im nördlichen Mittelrheinkorridor (Teil des europäischen Korridors Rhein – Alpen) transportierten Gütermenge die Schwelle der gesamtwirtschaftlichen Rentabilität. Aufgrund der hohen Belastung der Eisenbahnstrecken im Mittelrheintal und der zu erwartenden außergewöhnlich lan-gen Planungs- und Realisierungszeiten für das Vorhaben sollte unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Bewertung der zeitnahe Beginn einer Machbarkeitsstudie in Betracht gezogen werden.

2) Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans 2030 stand die detaillierte Ausgestaltung dieses Projekts noch nicht fest. Daher wurde diesem Schienenwegeprojekt eine durchschnittliche Lärm-Betroffenheit zu Grunde gelegt: Basis hierfür waren alle Projekte, für die bis zur Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans 2030 eine individuelle Lärmbewertung vorgenommen werden konnte. Eine projektspezifische Untersuchung der Lärmwirkungen und ggf. gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in Verbindung mit der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) erforderlicher Maßnahmen findet im weiteren Planungsprozess statt. Im Rahmen des gemäß § 18 AEG erforderlichen Planfeststellungsverfahrens ist zu prüfen, ob in den Planungen des Planungsträgers die gesetzlichen Bestimmungen u.a. im Hinblick auf Umweltauswirkungen im erforderlichen Umfang berücksichtigt werden.